Wenn man Spiegel kaufen geht…
Oder: Wie man im IKEA sehr viel Zeit verbringen kann.
Wie füllt man seine Wochenenden, wenn man eigentlich noch gar nicht so richtig Menschen kennt, die Stadt groß ist und man keine Lust hat, die zwei freien Tage im Bett beim Filme schauen zu verbringen? Nun, dann fährt man einfach zu IKEA, läuft durch unbefahrene Autotunnel einer Großstadt und genießt gutes Essen und macht dabei zwei Menschen zu immer besseren Freunden.
Am Samstag dieses Wochenendes habe ich mich mit Miriam (eine der Freiwilligen vom letzten Wochenende) zum shoppen im IKEA verabredet. Sie hat gerade das Zimmer für ihre Jahr bezogen und so haben wir uns auf dem Weg gemacht, um Dinge zu besorgen, die man dafür unter anderem braucht. Wir sind durch die Ausstellung geschlendert, haben dabei ganz viel erzählt und dann zum Mittag gegessen, um uns dann in ein Paradis aus Kakteen, Teppichen und Blumenübertöpfen zu stürzen.
Von Regal zu Regal haben wir über die Nützlichkeit von Pfannenwendern mit unterschiedlichen Griffen, die Wuchsform verschiedener Kakteen und anderer Pflanzen sowie über das Format und die Farblichkeiten von Spiegeln diskutiert und geredet. Ich wusste gar nicht wie viel Zeit man damit verbringen kann, die richtigen Küchentücher zu finden oder sich für ein Teppichmuster zu entscheiden.
Ihr müsst wissen, es gibt nämlich Spiegel, die sind eher für ein Badezimmer geeignet. Dann gibt es welche, die sind wunderschön- aber viel zu teuer für weniger reiche Freiwillige und dann gibt es solche, die sind schön, aber das Format ist nicht optimal oder die Umrandung ist farblich unpassend zur Zimmereinrichtung. Aber zum Glück fiel die Entscheidung letztlich relativ schnell!
Völlig übermüdet und erschöpft vom Einkaufserlebnis, aber glücklich über alle neu erworbenen Sachen, haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht. Mit Pflanze und Spiegel unterm Arm sind wir mit der Metro und Tram durch ganz Brüssel gefahren, um das Zimmer weiter einzurichten. Damit die Schränke dann noch mit etwas Essen gefüllt sind, sind wir nochmal losgezogen in den Supermarkt um die Ecke. Die Erkenntnisse des gestrigen Tages waren: Schraubenzieher lassen sich übrigens durch Messer ersetzten und wenn man hungrig ist, für die Woche einzukaufen, ist nicht die beste Idee.
Heute (am Sonntag) dürfen in Brüssel keine Autos fahren. Es ist der „Journée sans voiture“- das scheint mir ein bisschen wie der Weinstraßentag bei uns, und dort treffe ich mich gleich mit den anderen beiden und wir schauen uns das ganze mal an. Ich freue mich auf die Foodtrucks, die uns in der Stadt verteilt erwarten sollen. Also auf Geschichten über leere Autotunnel vertröste ich euch auf den nächsten Artikel.
Bis dahin wünsche ich euch noch einen schönen Tag.
Liebe Grüße, Gwen