Meine Arbeit
Was, wo und wie ich in meinem FSJ arbeite erfährst du hier:
Wer sich dazu entschließt ein Freiwilliges Soziales Jahr zu machen, kann sich überlegen, ob er sich im Bereich der Heilpädagogik, also in sozialtherapeutischen Einrichtungen mit Behinderten, in der Natur und Landwirtschaft (in dem Fall nennt man es dann Ökologisches Jahr) oder im erzieherischen Bereich engagieren möchte. Ich habe mich für den pädagogischen Bereich und die Arbeit mit Kindern entschieden.
Meine Einsatzstelle ist die Steinerschool Brussel im Stadtteil Anderlecht. Hier stehe ich in allen möglichen Bereichen als helfende Hand zur Verfügung.
Um 10:30 fange ich mit meiner Arbeit an und verbringe meine Zeit in der Schule und dem dazugehörenden Kindergarten. Jetzt am Anfang verbringe ich immer einen halben Tag mit der einen oder anderen Klasse und wandere so durch verschiedene Altersstufen von 2 einhalb bis 12 Jahren, um die Kinder und Lehrer kennenzulernen.
Meine Hauptaufgaben sind die Pausenaufsicht im Kindergarten zwischen 12:30 und 13:30 und die Nachmittagsbetreuung, in der ich von 15:30 bis 17:30 helfe. In beiden Fällen sind wir jeweils zu dritt, also bin ich nie alleine für viele Kinder verantwortlich. In der Pause helfe ich beim Schaukeln, bei großen und kleinen Wehwechen und achte darauf, dass alle Kinder heile aus der Pause wiederkommen;)
In der Betreuung esse ich mit den Kleinen, beaufsichtige die Großen auf der Wiese und helfe dabei die Zeiten und dazugehörigen Namen der Kinder einzutragen, wenn sie abgeholt werden.
Während ich im Laufe des Tages so durch die Schule ziehe, könnte man meinen ich helfe den Lehrern beim Arbeitsblätter austeilen oder stehe zur Verfügung, wenn ein Kind die Fragen einer Aufgabe nicht versteht, während ich zwischen den Bänken hin und her laufe.
Das ist allerdings nicht der Fall. Ich springe im Unterricht mit den Kindern Seil, wir bauen aus Bänken einen Parcours oder wir Formen aus Bienenwachs verschiedenen Linien.
Die Schule ist keine gewöhnliche Schule, wie die meisten von uns sie besucht haben, sondern eine Waldorfschule. Hier versuchen engagierte Lehrer nicht durch reinen Frontalunterricht den Lehrplan zu vermitteln, sondern es wird auf ganz andere, spielerische und bewegende Art und Weise gelernt.
Die Organisation, mit welcher ich in Belgien bin heißt „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners“. Um es einfach zu erklären: das sind die mit der Waldorfpädagogik. Die, bei denen Schule, meiner Meinung nach, den Kindern mehr Spaß macht und in welcher auf andere Dinge wert gelegt wird, als in den herkömmlichen staatlichen Schulen. Vor allem die Rhythmen eines Jahres und die damit verbundene Natur spielen eine große Rolle. In den Kindergärten findet man nur Holzspielzeug und gemeinsames Kochen und Essen gehört zum Alltag dazu. In der Schule wird viel über Bewegung und mit der Neugier der Kinder gelernt und gelehrt. Deswegen lerne ich gerade einen anderen Schulalltag kenne, als ich ihn bis letztes Jahr noch gewohnt war und ich muss sagen, dass es schön ist zu sehen, wie viel Spaß die Kinder dabei haben!
Man merkt trotzdem, dass es für eine Waldorfschule mit circa 350 Kindern eine recht große Schule ist, die dazu noch in der Stadt liegt. Deswegen hat sie auch nicht alle Möglichkeiten zur Umsetzung der Gedanken Rudolf Steiners. Das Kollegium gibt sich aber größte Mühe und hat Freude daran mit den Kindern zu arbeiten. Ich bin wirklich lieb, in die internationale Gemeinschaft der Schule aufgenommen worden und fühle mich dort sehr wohl.
Wie ich es in meinen Berichten schon habe durchblicken lassen, ist die Schule Flämisch bzw. Niederländisch. Doch aufgrund der offiziellen Zweisprachigkeit der Hauptstadt, kommen viele Kinder aus französischsprachigen Familien oder sprechen zuhause eine ganz andere Sprache. Das erschwert die Verständigung auf der einen Seite, aber erleichtert sie auf der anderen.
Wenn du auch Interesse daran hast, mit den „Freunden“ ein FSJ zu beginnen oder einfach neugierig bist, um welche Organisation es sich genauer handelt kannst du HIER gerne vorbeischauen oder du klickst auf das Logo.
Ansonsten darfst du mir gerne alle Fragen stellen, die du zu meiner Arbeit hast, und ich werde mir größte Mühe geben sie zu beantworten. Ich hoffe mit diesem Text habt ihr einen kleinen Einblick in meinen Schulalltag bekommen, der mehr erzählt als „und da arbeite ich mit Kindern in einer Schule“ 😉