Ein kleines Update aus Brüssel!
…und dann letzten Freitag saß ich schon wieder im Bus auf dem Weg nach Hause.
Also nach Brüssel, meinem neuen Zuhause.
Und irgendwie hatte ich es bis dahin immer noch nicht geschafft mal wieder einen Text für euch zu schreiben wie mir dann auffiel… irgendwo zwischen Taschen packen und Zug fahren, inmitten von Freunden, Familie und vielen verwirrenden Gedanken, war keine Zeit, die ich mir in Ruhe genommen habe, um auf meinem Blog davon zu erzählen. Nachdem ich gestern wieder in meinen Arbeitsalltag zurückfinden musste und abends mein montäglicher Niederländisch Unterricht stattgefunden hat, sitze ich also heute morgen erst hier und schreibe mal wieder einen Beitrag.
Während ich die sonnigen Herbsttage aus dem letzten Beitrag genossen habe, wurde die Schule immer anstrengender. Die Kinder wurden aufgedrehter und lauter und die Lehrer immer müder und vielleicht auch ungeduldiger- eins stand fest: Wir alle brauchten eine kleine Pause vom Alltag und deshalb standen die wohlverdienten Herbstferien vor der Tür. So gerne ich in die Schule gehe, um dort zu arbeiten, so müsst ihr doch wissen, dass die Arbeit mit Kindern nicht nur ein bisschen spielen bedeutet. Es braucht Geduld und Motivation jeden Tag aufs neue eine Rolle in der Erziehung der Kinder zu spielen.
Da freute ich mich einfach auf eine Woche, in der ich nicht täglich wiederholen musste, sich nach der Toilette die Hände zu waschen und Kinder davon abzuhalten an dem Schultor herumzuklettern.
Auch meinem Gehirn konnte ich dann eine entspannte Woche schenken, denn es ging ab nach Hause, also das alte zuhause in Deutschland. Mir stand also eine Woche kinderfreie und dementsprechend ruhigere Zeit auf deutsch und nur auf deutsch bevor. Klingt doch schön nicht wahr? 🙂
Also habe ich fast eine Woche in der Heimat verbracht. Mich mit Freunden getroffen und so mal wieder den Altersausgleich in meinem Umfeld geschaffen, wo ich hier in Brüssel immer noch nicht viel mehr Leute über Kindes- und unter Lehreralter kenne. Beim gemeinsamen Kochen, Autofahren oder Tee trinken haben wir uns auf den neuesten Stand gebracht und neue Erinnerungen geschaffen, indem wir zum Beispiel am 31/11 spätabends seltsame Dinge probiert haben (im wahrsten Sinne des Wortes ;)). Ich habe die Zeit zuhause genossen, wo ich mein vertrautes Zimmer und meine Familie um mich hatte und wo fast alles so war, wie ich verlassen hatte.
Es ist jedes Mal aufs Neue komisch nach längerer Zeit wieder nach Hause zu kommen. Sei es, weil sich die Umgebung verändert durch neue Häuser, Garagen oder Gärten, sei es, weil die Menschen sich verändern, indem sie neue Gewohnheiten haben, die dir noch völlig fremd sind oder sei es, weil das allgemeine Umfeld sich verändert hat. Wenn Menschen nicht mehr da sind, die es sonst immer waren oder neue Menschen in alte Freundeskreise hinzugekommen sind.
So hatte auch ich meine seltsamen Momente, in denen ich feststellen durfte, dass das Leben zuhause weitergelaufen ist, obwohl es ja „nur“ zwei Monate waren, in denen ich nicht dort gewesen war.
Das hat in meinem Kopf zu vielen verwirrenden Gedanken geführt, für die ich ja aber Platz hatte, wo ich mich ja nicht auf verschiedene Sprachen konzentrieren musste!
Mit viel neuer Motivation und Erholung konnte ich also gestern wieder in den Schulalltag starten. Dort habe ich festgestellt, wie sehr ich mich mittlerweile daran gewöhnt habe, dort hin zu gehen, denn alles war so vertraut und ich habe mich richtig gefreut die Kinder und Lehrer wieder zu sehen. Spätestens als meine Betreuerin mich fest umarmt hat, sich nach meiner Zeit zuhause erkundigt hat und sich so gefreut hat mich zu sehen ist mir mal wieder klar geworden wie gut ich es mit meiner Einsatzstelle habe und wie gerne ich dort bin.
Gestern Abend habe ich meinen ersten Niederländisch Test geschrieben, der zusammen mit zwei anderen am Ende des Kurses zertifiziert, dass ich Niederländisch auf A1 Niveau sprechen kann. Ich will euch beim nächsten Mal gerne mehr von meinem Kurs erzählen, aber jetzt gehe ich erstmal arbeiten…
Liebe Grüße aus Brüssel,
Eure Gwen
2 Replies to “Ein kleines Update aus Brüssel!”
Weiterhin alles Gute und viel Spaß, Ansgar
Danke für die schöne Erzählung 😊