„Ik loop hier met mijn lantaarn…“

(„Ich geh mit meiner Laterne..“)- über Sankt Martin, Suppe und Nostalgiegefühle

Am Freitagabend (09/11/18) haben wir im Kindergarten und in der Schule Sankt Martin gefeiert. Ein Fest auf das alle Kinder sich eine Woche lang gefreut haben. Es wurden fleißig Laternen gebastelt, Lieder geprobt und die Geschicht von dem Mann, der seinen Mantel teilte erzählt und auch als Rollenspiel in den Gruppen gespielt.

Am Donnerstag in der großen Pause kam ein Mädchen zu mir und meinte sie und die anderen wollen mir gerne was präsentieren. Dann hatte ich einen fast zehnköpfigen Kinderchor vor mir, der mir zwei Lieder vorgesungen hat, die sie passend zur Zeit im Kindergarten singen. Das war echt schön und sie waren alle voll stolz es mir vorführen zu können.

So vorbereitet und eingestimmt auf das Fest kamen gestern Abend fast alle Eltern in die Gruppen der Kinder, um die Laternen anzuzünden und den Spaziergang zu machen begleitet von vielen kleinen Lichtern und hellen Kinderstimmen. Ich war fast ein bisschen neidisch auf die Kinder, die so glücklich aussahen sich mit ihrer selbst gemachten Laterne auf den Weg zu machen. Es ist doch schon eine ganze Weile her, dass auch ich mit meiner Laterne gegangen bin… 😉

Sowohl die Kindergartengruppen als auch die Schulklassen sind zu verschiedenen Zeiten losgezogen, um sich dann wieder in der Schule einzufinden und Suppe zu essen. Auf dem Schulhof wurden die Schulkinder von ein paar Lehrern empfangen, die hinter großen Töpfen gefüllt Suppe und einem Berg voll Brot standen, womit jeder seinen Hunger stillen durfte.

In der Mitte des Pausenhofs standen drei Feuerschalen aus denen leichter Rauch aufstieg. Um sie herum haben sich ein paar Kinder mit ihren Suppenbechern und Broten auf den Boden gesetzt und auch ein paar Eltern standen in der Nähe der Feuer, um sich aufzuwärmen und zu erzählen oder wie ich das gemacht habe, den Moment zu genießen. Über uns konnte man Sterne am wolkenfreien Nachthimmel sehen und es lag trotz abendlicher Novemberkälte ein wohlig warmes Gefühl in der Luft.

Die Kindergartengruppen haben sich mit den Kindern und Eltern im jeweiligen Klassenzimmer zusammengefunden, um dort Brot und Suppe zu essen und sich wieder aufzuwärmen. Es wurde erzählt, gelacht und gegessen, bis die Suppentöpfe fast leer, der Hunger gestillt und der Abend immer später wurde, sodass sich die ersten auf den Weg gemacht haben. In den meistens Fällen mit mittlerweile dunklen Laternen, aber nach wie vor unter den Sternen hindurch nach Hause.

Um dort dann müde von der Schulwoche in Bett zu fallen oder wie in meinem Fall die Gastgeschwister erst noch ins Bett zu bringen, bevor ich mich dann wohlverdient auch unter meine Bettdecke gekuschelt habe.

Mit Gedanken an meine Kindergartentage, an denen wir auch Laternen gebastelt und Lieder gesungen haben, um an Sankt Martin und seine Güte zu erinnern, der in einer kalten Winternacht seinen roten Mantel mit einem Schwert teilte und die Hälfte einem Bettler gab.